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Dieses Thema hat 1 Antworten
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TemporarySilent Offline




Beiträge: 231

12.08.2005 18:58
Begegnung mit dem Melibokus Antworten


Am Samstag, den 06.08.05 um 17.00 Uhr MEZ brachen wir zu einer späten Wanderung zum Melibokus auf.
Ich bin versucht zu schreiben, dass der Himmel grau war. Doch Ton korrigierte diese Wahrnehmung dahingehend, dass man von den Bäumen absehen muss, um eine wunderbare Fernsicht auf die Rheinebene mit ihren Städten und kleinen, verwinkelten Dörfern zu haben. Waren wir wirklich auf derselben Wanderung? ;-)

Ton überliess ich eine tragende Rolle hinsichtlich der Transportation unserer Trinkwasservorräte.

Die Unterschiede hinsichtlich der Wahrnehmung derselben Wanderung beruhen vermutlich auf der Konfrontation preussischer Mentalität mit hessischer Lebensart.
Das, was mir aus norddeutscher Perspektive grau und diffus erscheint, vermittelt sich Ton als naturalistisches Spiel des Lichtes.
Dennoch war ich nicht wirklich von der Erklimmung des Gipfels überzeugt; worauf Ton mich mit dem Versprechen korrumpierte, einen Rotweinkuchen zu backen, wenn ich der Wanderung zustimme - ein Versprechen, dass er am Folgetag einlöste ;-)

(Welche Vorstellung trug mich überhaupt diesen Gipfel zu besteigen? Hatte ich die wahnwitzige Vision
von übriggebliebenen US- Soldaten, die seit 1958 in dieser Gegend als "Mountain Men" bezeichnet werden,
und die uns auf der seit 1992 verlassenen Relay-Station auf dem Berg begegnen würden?
Sozusagen eine Konfrontation mit amerikanischer Hegemonie im Postmodernismus?;-) Ich weiß es nicht.)

Der Aufstieg begann am Alsbacher Schloss, dessen Fassade sich in sandfarbenen Tönen gegen die Umgebung abhob. In "sanfter" Steigung führte der Weg vom Schloss in die Undurchdringlichkeit des Hessischen Bergwaldes.Ton hätte diesen Weg vermutlich eher als ein kommoden Spaziergang ohne spürbaren Anstieg charakterisiert.
Spätestens nach der ersten Biegung konnte ich mir die Frage nach der Existenz von Seilbahnen nicht verkneifen.
Die Anwort bestand in seinem sphinxhaften Lächeln...
Jede Kurve, jede Biegung liess nicht erahnen, wie weit der Weg sein würde, geschweige denn, wann wir am Gipfel wären. Nach c.a. einer halben Stunde Aufstiegs verlangsamten sich unsere Schritte.
Die nahegelegende Lichtung mit einem Pavillon bot einen fantastischen Blick auf die Landschaft, ein Hauch von Magie.
Wir gönnten uns eine kurze Rast und einen kräftigen Schluck aus der Flasche eines supranational bekannten Mineralwasserproduzenten. Von da ab gings bergan. Bergan hiess Steigungen von 20% auf immer kleiner werdenden Pfaden.Das Paradigma vom "survival of the fittest" schien sich zu bestätigen.
In dieser Höhe fanden sich ausser uns keine Menschen. Die Temperaturen waren aufgrund der Höhe um einige Grade gesunken, eine angenehme Brise erleichterte den letzten Teil des Anstiegs. Auf der Spitze des Berges befand sich die verlassene Relay-Station in grauer Tristesse und eine Hinweistafel auf eine nahegelegene aber zur Zeit geschlossene, professionell betriebene Erfrischungseinrichtung.
Der Sonnenuntergang mahnte an einen zügigen Abstieg zumal wir uns alleine mit dem Berg wähnten.
Beinahe im Laufschritt bewältigten wir die Distanz bergab und beschlossen den Abend in einem italienischem Restaurant gepflegten Ambientes.



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A brave man once requested me
to answer questions that are key
is it to be or not to be
and I replied:"so why ask me?"
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DerleiseTon Offline




Beiträge: 6

12.08.2005 20:37
#2 RE:Begegnung mit dem Melibokus Antworten

Für die Backfreunde unter uns hier noch einmal das Rezept:



250g Butter,
250g Mehl,
4 Eier,
100g Schokostreusel,
250g Zucker

1/8l Rotwein ( der Kenner schätzt großzügig) ;-)

1 Packg. Vanillezucker,
1 Päckchen Backpulver,
2 Teelöffel Zimt,
2 Teelöffel Kakao

Den gut gekneteten Teig gibt man in eine vorab eingefettete Kuchenform. Ein auf 180 Grad vorgeheizter Backofen und eine Backdauer von ca. 60-70 Minuten vollenden das Werk.

Erst-, Zweit- oder Drittbacker sollten fremde Hilfe möglichst ablehnen. Es empfiehlt sich der bedingungslose Rückzug in die Küche an einem frühen Vormittag. Hierbei erweist sich musikalische Begleitung als zusätzliche Inspiration während der Schaffensphase. Backen mit Bruce Springsteen z.B. unterstreicht geradezu dieses revolutionäre Feeling, das sich bei der erstmaligen Kreierung des zu Kreierenden einstellt. Der sonore Klang der Stimme sagt dir: "Hey, you are a great man!" Leise Klaviermusik hingegen ist zu empfehlen, wenn man auch mit halbgeschlossenen Augen in der Lage ist, zielsicher Zutaten wiegen und beimengen zu können. Der Melancholiker neigt dazu, den fertigen Kuchen bereits in wundervoller Form und angenehmem Duft vor sich zu sehen, während er tatsächlich noch vor der leeren Rührschüssel verweilt. Obacht, bitte bei der Sache bleiben

Abschliessend noch eine pragmatische Empfehlung aus eigener Erfahrung:

Ein komfortables Sitzkissen vor dem Backofen trägt zur allgemeinen Entspannung während des fortschreitenden Backvorganges bei. Im Schneidersitz lässt sich das Schauspiel jenseits der Glasscheibe wunderbar verfolgen. Erstbacker werden die Küche allenfalls minutenweise verlassen. Ansonsten hüpfen sie nervös zwischen Wohnzimmer und Küche hin und her, also lieber gleich relaxed am Ort des Geschehens verweilen

Nun denn, viel Spass!

Ton

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"Hoffnung, das ist die Illusionskraft der Seele, die in ihrer Illusion neun Zehntel des Glücks, das sie erwartet, vorweg genießt."(G.Hauptmann)

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