Hallo, gerade eben habe ich die Überlegungen nach denen es sich bei Hs. Existenzialontologie gewissermaßen um einen Klassiker des transzendentalen Pragmatismus handeln solle, gelesen. Und ich muß sagen, ich war zunächst perplex, denn auf diesen Gedanken war ich bisher noch nicht gekommen. Die vulgär-transzendentale Frage fragt ja nach Bedingungen für Möglichkeiten und der Pragmatismus kommt hinzu, wenn man sich diese Frage einfach einmal stellt, derart, was denn die Bedingung der Möglichkeit für z.B. mein Hiersein wohl ist.
Das Stellen einer solchen Frage ist ja bekanntlich bereits eine Handlung, eben pragma.
Nun ist es ja hinlänglich bekannt, dass H. auf's Neue die Frage nach dem Sein gestellt wissen will und anhebt sie endgültig klar zu stellen. Dazu betreibt er einigen Aufwand und kommt doch zu keinem abschließend befriedigendem Ergebnis. Oberflächlich würde ich nun sagen, dass in der Tat zutrifft, was hier behauptet wird, denn H. stellt sich ja, indem er eine alte Frage neu aufwirft und verknüpft gewissen methodischen Anforderungen, die er aus einleuchtenden Gründen nicht hintergehen kann. Nicht hintergehbar in diesem Sinne wäre es doch z.B., dass er gewissen Standards der Argumentation nachfolgen muß und dass diesen Standards eine gewisse Eigenheit zugrundeliegt, die ich einmal die Sprache nennen will. Es ist schwer zu bestreiten, dass man fürgewöhnlich mittels und in einer Sprache argumentiert. Ohne Sprache keine Argumentation. Einfach anthropologisch betrachtet, ist die Tatsache, dass Menschen über Sprache verfügen ein ausgenommen sicherer Sachverhalt. H. argumentiert und dieses Argumentieren, ereignet innerhalb der Sprache. Die Bedingung der Möglichkeit für Hs. Argumentieren ist somit die Sprache und eine bestimmte Verwendung der Sprache – etwas strapaziös könnte man auch von einem besonderen Sprachspiel Hs. reden. Dass er diese Sprache verwendet, dass er dieses Spiel spielt, ist nicht hintergehbar, es handelt sich um so etwas wie eine transzendentale Bedingung, die erfüllt sein muß, für die Möglichkeit überhaupt argumentieren zu können.
Die Konsequenz aus dem ganzen Zeug wäre doch, dass es sich bei Heideggers SuZ unter diesem methodischen Aspekt durchaus um einen Klassiker des anthropologischen Pragmatismus handeln kann oder eben leicht gewendet, um eine pragmatische Anthropologie mit einigen tranzendentalen Aspekten.
Soweit mein erster Beitrag an diesem Ort und angemerkt sei, dass meine Intuitionen in dieser Sache eher äußerlicher Art sind und keineswegs besonders ausgereift, vermutlich sind sie sogar trivial, aber mehr ist mir zunächst nicht eingefallen.
ST