Man mag von Friedrich Nietzsche halten was man will
Ich erinnere mich, einen sehr wesentlichen Satz von/über ihn/ihm gelesen zu haben. Nietzsche glaubte, so meine Erinnerung (hoffentlich trügt sie nicht), nur die Kunst könne aus dem Debakel seiner Zeit retten und quasi die Welt neu schaffen.
An diesem Gedanken ist etwas dran. Kunst ist ein Freiraum. Es MUSS nicht unmittelbar verwertbar sein, was sie erschafft. Es darf daneben gehen und pure Fiktion bleiben. Wenns dann trotzdem umgesetzt wird und ein Riesenerfolg wird ... um so besser
Kunst arbeitet, denke ich, im wesentlichen mit Gefühlen und Erwartungen, die in (positive oder negative) "Visionen" umgesetzt sind. Und diese Visionen können die Kraft haben, die Entwicklung einer Gesellschaft voran zu treiben (können ... nicht: müssen!) Übrigens auch dann, wenn die Vision ins Kleid der Vergangenheit gekleidet ist. War es nicht Rousseau, der mit dem Bild vom Urmenschen zugleich die Vision einer freien Gesellschaft ohne Zwänge und Scham schuf....?
Kunst ist Reflexion der Vergangenheit und Vision der Zukunft im Prisma der Verfremdung.
Kunst ist unsre Beziehung zum Gestern, unser Stachel im Heute und unsere Fähigkeit zum Morgen ... um mal neunmalkluge Worte zu kreieren :D
Thomas
Btw ... Inwiefern Bohlen und co in diese Definition passen (Stachel im Heute LOL) ... sei dahin gestellt :D