"Es muß also - Bourdieu zufolge - nicht nur das zu untersuchende Objekt "objektiviert" werden, sondern der Standpunkt des Beobachters selbst muß objektiviert werden, da.h. die Konstruktionsprinzipien müssen offengelegt werden, die das Ergebnis des wissenschaftlichen Tuns beeinflußen. Bourdieu spricht deshalb auch von der "unkontrollierten Beziehung zum Objekt", die dazu führt, "daß diese unanalysierte Beziehung in das Objekt der Analyse hinein projiziert wird". (Bourdieu/Wacquant, Reflexive Anthropologie , S. 99) - "Der theoretizistische oder intellektualistische bias besteht darin, daß man vergißt, in die von uns konstruierte Theorie der sozialen Welt auch den Tatbestand eingehen zu lassen, daß diese Welt das Produkt eines theoretischen Blicks ist, eines schauenden Auges (theorein) ... Daraus folgt nun nicht, daß die theoretische Erkenntnis nichts taugt, sondern nur, daß man ihre Grenzen kennen und jedem wissenschaftlichen Bericht einen Bericht über die Grenzen von wissenschaftlichen Berichten beigeben muß." (Bourdieu/Wacquant, Reflexive Anthropologie , S. 101) - Hans Blumenberg spricht an einer Stelle mal vom "vernünftigen Umgang mit der Vorläufigkeit der Vernunft" ...
die Frage ist nur WAS kann Inhalt dieses, als "Begleitpapier" verfassten "Berichtes zum Bericht" sein, da der second Observer wiederum ein Beobachter mit dem "reinen Blick" (theorein= unbeteiligtes Reisen/reines Schauen)ist. Hier rutscht die Forderung in einen Zirkel dem sie nicht entkommt.